Turner-Kaserne

Die US-Streitkräfte stellten das zahlenmäßig größte Kontingent unter den Westmächten in Berlin und waren hauptsächlich in vier Kasernen untergebracht. Die kleinste unter ihnen war die Turner-Kaserne am Rande der Wohnsiedlung am Hüttenweg. Auf einem Freigelände am Grunewald wurden 1951 Mannschaftsgebäude und Werkstätten für die einzige US-Panzereinheit in Berlin errichtet. Während die Turner-Kaserne also eigens gebaut wurde, griffen die USA bei den größeren Standorten auf bestehende Strukturen in Berlin zurück: die Andrews-Kaserne belegte die Preußische Hauptkadettenanstalt aus den Gründerjahren, für die McNair-Kaserne machten sich die Amerikaner den weiträumigen Gebäudekomplex der Telefunken-Werke zunutze und die Roosevelt-Kaserne war in den Bauten des preußischen Garde-Schützen-Bataillons untergebracht.

Die Turner-Kaserne ist benannt nach Charles William Turner (1921–1950), einem US-Soldaten, der für seinen Einsatz im Koreakrieg postum die Medal of Honor, die höchste militärische Auszeichnung der USA, erhalten hat. Gegenüber der Kaserne gab es eine Selbsthilfewerkstatt mit Tankstelle für das amerikanische Personal, und hinter der Kaserne am Dachsberg befand sich ein Munitionsdepot. Im Jahr 1998 wurden die Kasernengebäude abgerissen, um Platz für eine Neubausiedlung zu schaffen.

Vor Ort

Die Wohnanlage der Niedrigenergiesiedlung „Am Petersberg“ war ein Projekt der Gemeinnützigen Heimstätten AG (GEHAG) und in erster Linie für Bundesbedienstete gedacht. Die viergeschossigen Stadtvillen wurden 1990 in Fertigteilbauweise errichtet. Fünfzehn Gebäude verteilen sich auf fünf Reihen und bieten insgesamt über hundert Wohneinheiten.

Wo früher die amerikanische Tankstelle stand, befindet sich heute ein Supermarkt.

Der Weg zum ehemaligen Munitionsdepot führt zunächst aus der umzäunten Wohnanlage heraus und den Weg Am Petersberg entlang. 1996 begann man mit der Renaturierung des Geländes, dessen zentrale Fläche heute als geschütztes Gebiet ausgewiesen und von einem Hundeauslaufgebiet umschlossen ist.

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